Das Marra-Haus – vom Bild zur Fassade

Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Heilbronner Neckarpromenade

Das Marra-Haus schafft mit seiner besonderen baukünstlerischen Fassade eine prägnante Eingangssituation für die am Neckarufer gelegene Heilbronner Innenstadt. Die Projektentwickler Kruck + Partner hatten die Idee, das interessante Spiel mit der Wahrnehmung in den Bildern des neapolitanischen Künstlers Antonio Marras, auf die Gestaltung der Fassade des Wohn- und Geschäftshauses zu übertragen.

Foto: Zooey Braun
Foto: Zooey Braun

Um die Idee Realität werden zu lassen, bedurfte es eines übergreifenden Prozesses, der die unterschiedlichen künstlerischen, architektonischen, stadtplanerischen und technischen Aspekte zusammenführt. Aus diesem Grund standen Antonio Marra und dem Architekten Alexander Schleifenheimer während des Entwurfsprozesses der Fassade eine Expertenkommission aus Fachleuten verschiedener Disziplinen zur Seite. Nur die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Projektentwickler, dem Architekten und den ausführenden Verarbeitern ermöglichten es, die Herausforderung einer von Künstlerhand gestalteten Fassade anzunehmen.

Das Gestaltungskonzept
„Die ästhetische Verknüpfung zwischen Farb- und Formgestaltung der Fassade gelingt durch die vollflächige Bekleidung des Gebäudes mit einem gewebeartig wirkenden Netz vertikal angeordneter und polychrom beschichteter Metall-Lamellen“, so Prof. Dr. Axel Buether, Mitglied der Expertenkommission in seiner Eröffnungsrede. Und weiter: „Die Bunttonpalette von Antonio Marra erzeugt eine sehr lebendige, fröhliche, fast südländische Stimmung. Nicht zuletzt spiegelt die Spezifik der Polychromie der Fassadenentwürfe wichtige Elemente der Malerei von Antonio Marra wider.“ Mehr noch: Mit jedem Licht- und Ortswechsel sowie zu jeder Tageszeit ändert sich für den Betrachter die Farbwirkung des Hauses. Auch integriert Antonio Marra bei seinem Farbkonzept je nach Blickachse die Farbigkeit und Stimmung der Umgebung. Zur Neckarseite hin überwiegen die Blautöne kombiniert mit fröhlichen Farben, während in der Nachbarschaft des Sandstein-geprägten Fleischhauses die Farbigkeit aus Respekt vor dem historischen Umfeld etwas zurücktritt. Lebendig, leise, expressiv und zurückhaltend ergänzen sich die Gebäudeseiten spielerisch, bilden einen spannenden Gegensatz und trotzdem einen harmonischen Gesamteindruck.

Technische Ausführungen
Um die räumliche Wirkung beurteilen zu können, wurden nach den von Marra künstlerisch gestalteten Musterplatten dreidimensionale Musteraufbauten mit den Lamellen im Originalformat angefertigt. Auf diese Weise konnten auch originalgetreue Farbkombinationen und die Links-Rechts-Frontalwirkung ausprobiert werden. Zum Schluss wurden 16.970 Lamellen in 47 verschiedenen Farben produziert. Zwei Farblamellen sind wiederum auf ein Basisprofil montiert, d. h. insgesamt 8.485 dreieckige Fassadenprofile.

Foto: Conné van d´Grachten
Foto: Conné van d´Grachten

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