Wohnen am Behler See

Anerkennung Deutscher Fassadenpreis 2018 für VHF: Einfamilienhaus, Timmdorf

Das Einfamilienhaus entspricht in Architektur und Materialität einem in die Natur eingebetteten Landhaus. Foto: Nele Martensen, Hamburg
Das Einfamilienhaus entspricht in Architektur und Materialität einem in die Natur eingebetteten Landhaus. Foto: Nele Martensen, Hamburg

Wunsch und Verwirklichung klafften zunächst auseinander: Für das mit alten Buchen bestandene Grundstück am Behler See wünschten sich die Bauherren ein zeitgemäßes Holzhaus mit einer massiven, steinernen Fassade. Zur Realisierung des Wunsches dienten handgefertigte Tonziegel, die ähnlich wie Holzschindeln oder Dachziegel auf einer Holzlattung befestigt werden. Um also dem Anspruch an eine materialgerechte Fassade gerecht zu werden, entschieden sich die Architekten für ein nachhaltiges Fassadensystem, das in seiner Urform schon seit Jahrhunderten Häuser vor Witterungseinflüssen schützt. Die Architekten umhüllten den gedämmten Holzrahmenbau mit einer Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade, deren Bekleidung sich aus kleinformatigen, robusten Tonziegeln wie eine schützende Haut um den skulpturalen Baukörper schmiegt.

Mit ihrem Entwurf ziehen Wacker Zeiger Architekten die Qualitäten des naturbelassenen Außenraums bis in das Haus hinein. Großzügige, präzise eingeschnittene Öffnungen und Übereckverglasungen schaffen Blickbeziehungen in alle Richtungen. Gleichzeitig strebten die Planer eine Bodenständigkeit an, die dem Genius Loci entspricht. Architektonisch gibt es in der Nachbarschaft von heterogenen Wohnhäusern kaum Anhaltspunkte, an die man hätte anknüpfen können. Insofern bilden Bauwerk und Garten hier einen eigenen Ort.

In Timmdorf stammen Holzbau und Vorgehängte Hinterlüftete Fassade aus einer Hand. Nach Abbruch des Bestandes und Bau eines Kellers mit WU-Beton erstellte eine regionale Zimmerei den weitgehend vorgefertigten Baukörper und dimensionierte die Unterkonstruktion entsprechend der planerischen Vorgaben. Der Fachbetrieb montierte die Tonziegel auf eine Kreuzlattung. Diese Konstruktion aus vertikalen und horizontalen Holzlatten bietet ausreichend Hinterlüftung und ermöglicht eine zügige Befestigung der einzelnen Bekleidungselemente. Gestalterisch ist jeder Fensterausschnitt exakt an die umlaufende Höhe der Ziegel angepasst.

Insgesamt zeigte sich die Jury des Deutschen Fassadenpreises 2018 für VHF von der hohen Qualität des Wohnhauses mit einer VHF beeindruckt: „In die Struktur der Außenwände sind die Fenster- und Türöffnungen passgenau eingeschnitten, wobei dünne, wie mit dem Messer gezogene Leibungen aus Metall die Öffnungen und Fassadenflächen gegeneinander abgrenzen. Fallrohre, Stromkabel für die Außenbeleuchtung und andere technische Installationen verbergen sich in der Unterkonstruktion – alles planerische und handwerkliche Präzisionsarbeit, die dem „sauberen“ Fassadenbild zugutekommt.

Zu den Vorzügen des Hauses zählt neben der Ästhetik die ökonomische Bauweise. Errichtet werden konnte der zweigeschossige Holzbau innerhalb kürzester Zeit. Das galt auch für die Außenwände, die sich zudem durch ausgezeichnete Wärmedämmqualitäten hervortun. Da sich alle Ziegel am gewählten Fassadensystem leicht austauschen und recyceln lassen, erfüllt die Gebäudehülle alle Anforderungen an eine moderne, nachhaltige Fassade.“

Die VHF umhüllt den gedämmten Holzrahmenbau und schmiegt sich wie eine schützende Haut um den skulpturalen Baukörper. Foto: Nele Martensen, Hamburg
Die VHF umhüllt den gedämmten Holzrahmenbau und schmiegt sich wie eine schützende Haut um den skulpturalen Baukörper. Foto: Nele Martensen, Hamburg
Die Fassade zieht sich bis in das 280 Quadratmeter große Haus hinein und lässt so Innen und Außen verschmelzen. Foto: Nele Martensen, Hamburg
Die Fassade zieht sich bis in das 280 Quadratmeter große Haus hinein und lässt so Innen und Außen verschmelzen. Foto: Nele Martensen, Hamburg
 

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