Keine "krumme Sache"

Sanierung Bürogebäude Leinfelden-Echterdingen

Für die komplexe Fassadensanierung des expressiv geformten Bürogebäudes aus den frühen 1990ern entschieden sich die Experten für eine Lösung mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade. Das verlässliche Systems, die umsichtige Planung und die professionellen Sanierungsarbeiten verliehen dem  Gebäude, das zeitweise leer stand, neuen, dauerhaften Glanz.

Die komplexe Geometrie des Gebäudes war eine Herausforderung in der Planung und der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade wurde hier mit anderen Fassadensystemen kombiniert. Foto: AS Fassaden GmbH
Die komplexe Geometrie des Gebäudes war eine Herausforderung in der Planung und der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade wurde hier mit anderen Fassadensystemen kombiniert.
Foto: AS Fassaden GmbH

Das Bürogebäude Karlsruher Straße 3 Leinfelden-Echterdingen wurde Anfang der 1990er Jahre nach Plänen des Architekten Prof. Hans Auras, München erbaut. Bauherr des ca. 8000 m² Nutzfläche aufweisenden Gebäudes  war das Versorgungswerk der Architektenkammer NRW in Düsseldorf.

Das Gebäude verfügt neben Glasfassaden und senkrechten Putzfassaden über eine besondere Außenwandkonstruktion, bestehend aus einer um ca. 10 ° gegenüber der vertikalen nach innen geneigten Ortbetonwand mit einer äußeren Bekleidung aus glasierten keramischen Fliesen. Bereits ca. 10 Jahre nach Fertigstellung zeigten sich an diesen, aus dunkelblauen und schwarzen Fliesen bestehenden Bekleidungen, erste Schäden. Trotz laufender Instandhaltung durch mehrfache Erneuerung der Dehnfugen sowie Erneuerung einzelner Platten nahmen die Schadensbilder ständig zu; insbesondere in den Randbereichen der Flächen und an den Stirnseiten kam es vermehrt zu Ablösungen und herabstürzenden Fliesen; der Zustand der Fliesenfassade führe letztendlich zum vollständigen Leerstand des Gebäudes.

Verschiedene Untersuchungen bezüglich der Schadensursachen führten letztendlich zu der Erkenntnis, dass aufgrund thermischer Spannungen in den dunkelblauen und schwarzen Fliesenbelägen Risse in den Fugen und Ablösungen vom Untergrund entstanden. Durch die Risse und die Abrisse an den Dehnfugen und die um 10 ° geneigten Flächen drang kontinuierlich Wasser ein und führt zu weiteren Ablösungen durch Frosteinwirkung. Dieser Prozess wurde insbesondere in den Randbereichen und auf den Stirnseiten der Wandscheiben dadurch gefördert, dass aufgrund von Bauungenauigkeiten in den Ortbeton-Wänden die Flächen teilweise aufgeputzt und zum Teil zur weiteren Aufdickung mit 1-2 cm starken Polyurethanplatten egalisiert wurden, auf die die Fliesen dann im Dünnbettverfahren aufgeklebt wurden.

VHF: Richtige Wahl bei der Sanierung

Nach umfänglichen Planungsüberlegungen bezüglich der richtigen Sanierungsmaßnahme entschied sich der Fachbauherr für das Anbringen einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade; anhand von Musterflächen verschiedener Fassadenmaterialien wurde eine Vorhangfassade mit keramischen Fassadenziegeln gewählt.

Die Planung erfolgte in Abstimmung mit dem Verfasser des ursprünglichen Entwurfes, Architekt Prof. Hans Auras; gewählt wurde eine Fassadenplatte im quadratischen Format (40x40 cm, ursprünglicher Fliesenbelag 30x30 cm) und in der gleichen Farbe wie die ursprünglichen Fliesenbeläge. Im produktneutralen Ausschreibungsverfahren setzte sich das Fabrikat Buchtal KeraTwin K20 durch. So wurde die Anfang der 1990er Jahre ebenfalls von der Firma Buchtal hergestellte Sonderfarbe der ursprünglichen Fliesenbeläge „wiederbelebt“.

Aufgrund der Schrägstellung der Fassadenflächen wurde auf der Primärunterkonstruktion eine vollflächig verklebte Fassadenbahn aufgebracht. Des Weiteren wurde die Wärmedämmung der Flächen (ursprünglich Innendämmung 6 cm) durch eine zusätzliche Außendämmung von 10 cm Stärke den heutigen Anforderungen der Energieeinsparverordnung EnEV angepasst.

Planung und Ausführung der neuen vorgehängten hinterlüfteten Fassade stellten aufgrund einer Vielzahl baulicher Besonderheiten, wie die Schrägstellung der Flächen, die größtenteils nicht rechtwinkelige Ausbildung der Flächen bis hin zu stark schiefwinkeligen Trapezen, die nicht rechtwinkelige Ausbildung von Teilen der Stirn- und Rückseiten der Flächen bis hin zu Spitzwinkligkeiten von 50°, komplizierten Anschlüssen an Fenster- und Putzfassaden usw., hohe Anforderungen an die Projektbeteiligten, wie die AS Fassaden GmbH.

Insgesamt wurden ca. 2200 m² VHF in 12 Teilflächen angebracht. Die Baumaßnahmen wurden innerhalb von 5 Monaten Bauzeit bis Mitte Januar 2014 durchgeführt.

Die Bekleidung der VHF wurde in Abstimmung mit dem Architekten des Entwurfes aus den frühen 1990ern gewählt. Farbe und Oberflächenstruktur der quadratischen Fliesen sind eine Hommage an die ursprüngliche Fassadengestaltung. Foto: AS Fassaden GmbH
Die Bekleidung der VHF wurde in Abstimmung mit dem Architekten des Entwurfes aus den frühen 1990ern gewählt. Farbe und Oberflächenstruktur der quadratischen Fliesen sind eine Hommage an die ursprüngliche Fassadengestaltung.
Foto: AS Fassaden GmbH
 

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