Im Fraunhofer Institut für Hochtemperatur-Leichtbau in Bayreuth findet anwendungsnahe Forschung und Entwicklung statt. Der Neubau von Kister Scheithauer Gross Architekten reagiert auf die Hanglage des Geländes. An der Fassade setzten die Planer auf eine keramische VHF, die eine regelmäßige Netz-Struktur darstellt.
Das am Hang gelegene Grundstück des gebauten Neubaus ISC HTL liegt in Bayreuth auf dem Gelände „Am Wolfsbach“. Das Gebäude gliedert sich in einen quadratischen eingeschossigen Technik-Bereich mit teilweise zweigeschossigen Hallen und einen schmalen zwei- bis dreigeschossigen Büroriegel, der über den Hang hinaus auskragt. Im Inneren befinden sich etwa 900m² Büroflächen, 1.300m² Technikflächen und ca. 350m² Lagerflächen.
Auf einer Bodenplatte erheben sich Stahlbetonwände und -decken, die zum Teil als aus Ortbeton und zum Teil aus Halbfertigteilen gefertigt sind. Die Fassaden sind als vorgehängte und hinterlüftete Fassaden mit einer Verkleidung aus Keramikverbundelementen vorgesehen.
Keramische VHF
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts ist die Entwicklung von Werkstoffen, die bei hohen Temperaturen eingesetzt bzw. hergestellt werden: Ceramic Matrix Composites, Keramikfasern und Hochleistungskeramiken. Die Fassadengestaltung als vorgehängte hinterlüftete Fassade bot technische und gestalterische Möglichkeiten. Die keramische Bekleidung ist mit der Glasurtechnik Craquelé realisiert und entwickelt sich als ein wiederkehrendes Netzmuster.
Für die Umsetzung war die AS-Fassaden GmbH verantwortlich. Der Leistungsumfang umfasste die Ausführung der hinterlüfteten Fassade inkl. tragender Unterkonstruktion, Dämmlagen und Bekleidung. Die Ausführung erfolgte aus 24 unterschiedlichen Keramikplatten aus giesskeramischem Herstellungsprozess mit nicht orthogonalen Scheinfugen auf entkoppelter, unregelmäßig geformter Unterkonstruktion. Werkplanung, Fassadenstatik und Zulassung im Einzelfall zählten ebenfalls zum Leistungsspektrum.