Mit öffentlichen Einrichtungen wie einer Bühne, einem Fitnesscenter und einem Jugendclub bietet die neue Mehrzweckhalle einer kleinen Inselgemeinschaft im Europäischen Nordmeer einen zentralen Treffpunkt. Die Architekten entwarfen eine teilweise abgestufte und auffällige Swisspearl-Fassade für das Gebäude. Trotz seiner Größe fügt es sich wie selbstverständlich zwischen die kleinen Holzbauten des Dorfes ein.
Die Architekten verfolgten zwei Strategien, um den Neubau in die lokale Architektur zu integrieren. Die erste betrifft seinen Standort und seine Masse. Die Halle steht vor der Kulisse eines imposanten Felsbergs, teilweise verdeckt von bestehenden Gebäuden, auch von einem einstöckigen Schulhaus, mit dem sie durch einen geschlossenen Durchgang verbunden ist. Ferner stuften die Architekten den Bau im Schnitt ab, indem sie ihn in einen Hauptbau in doppelter Geschosshöhe und einen einstöckigen Anbau unterteilten.
Die zweite Strategie, um den Kontrast zwischen Neu und Alt zu reduzieren, bezieht die Fassaden mit ein. Getreu seiner Bestimmung als Bau mit Signalwirkung für die Inselgemeinschaft zeigen die farbenfrohen Tafeln seine öffentliche Funktion an – jedoch nicht auf Kosten des Dorfbildes. Die Architekten komponierten ein Muster aus schmalen, vertikal angelegten Swisspearl-Tafeln und nahmen mit dieser Anordnung die Holzverkleidung der benachbarten Häuser auf. Die unteren Teile sind zurückhaltend gestaltet: In Schwarz, Grau und Braun gehaltene Tafeln harmonieren mit den leicht vorstehenden schwarzen Aluminiumrahmen der vertikalen Fensteröffnungen.
Text: Patrick Zamariàn