Maßgeschneiderte Hülle

NYA Nordiska Verwaltungs GmbH, Dannenberg

Der Firmensitz von NYA Nordiska liegt mitten in Dannenberg im niedersächsischen Wendland. Das Unternehmen entwirft vor Ort hochwertige Dekorations- und Möbelbezugsstoffe und vermarktet sie international. Bewusst hat sich der seit 1964 ansässige Familienbetrieb entschieden, nicht auf der 'grünen Wiese' zu bauen. Ein durchdachter Erweiterungsbau von Staab Architekten aus Berlin bringt nun die komplexen Funktionszusammenhänge des Textilunternehmens mit der kleinteiligen historischen Bebauung der Altstadt von Dannenberg in Einklang. Aus der Sprache des heterogenen Bestands heraus haben die Architekten für NYA Nordiska eine eigene unverkennbare Gestalt mit angemessener Maßstäblichkeit entwickelt.

Staab Architekten zeigen mit dem Projekt NYA Nordiska, dass  innerstädtische Verdichtung auch mit einem Produktionsstandort zur  städtebaulichen Aufwertung beitragen kann. Im räumlichen Zusammenspiel zwischen Erweiterung und Bestand entstehen reizvolle Hofsituationen mit hoher Aufenthaltsqualität.  Foto: Marcus Ebener, Berlin
Staab Architekten zeigen mit dem Projekt NYA Nordiska, dass
innerstädtische Verdichtung auch mit einem Produktionsstandort zur
städtebaulichen Aufwertung beitragen kann. Im räumlichen Zusammenspiel zwischen Erweiterung und Bestand entstehen reizvolle Hofsituationen mit hoher Aufenthaltsqualität.

Foto: Marcus Ebener, Berlin

Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade, markant bekleidet mit rot eloxierten Aluminiumtafeln, schützt und charakterisiert den monolithischen Baukörper. Die einheitliche Haut dokumentiert die organisatorische und gestalterische Einheit der neuen Gebäudeteile sowie ihren aktuellen Zeitbezug. Technisch war das bewährte System der vorgehängten hinterlüfteten Fassade für Staab Architekten kein Neuland. Die schlichten Industriebauten entlehnte „Low-Tech-Fassade“ aus Metall bot jedoch im Detail alle bekannten Vorzüge einer VHF. So planten die Architekten die gekantete Fassade projektbezogen in Anlehnung an die gefertigten Stoffbahnen des Textilunternehmens. Die differenzierte Faltung der markanten Fassadenbekleidung, ihre einheitliche Farbgebung und präzise Detaillierung zeichnen den innerstädtischen Gewerbebau aus. Elegant haben Staab Architekten die Entwässerung in das Dach und Sonnenschutzelemente unsichtbar in die Unterkonstruktion der VHF integriert.

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit setzten Staab Architekten bei ihrer Entscheidung für die VHF unter anderem auf ein langlebiges und recycelbares Fassadensystem. Als Gestaltungsmerkmal weisen die unterschiedlich gekanteten Fassadenbleche je nach Fassadensegment regelmäßige oder rhythmisierte Vertikallinien auf. Die ausführende Ronge GmbH ließ für die vorgehängte hinterlüftete Fassade die Aluminiumtafeln in einer Baubreite von 75 Zentimetern sowie einer Länge von 5,5 Metern produzieren und montierte die Bekleidung präzise an die Aluminium-Unterkonstruktion.

„Faszinierend ist dabei die vollkommen einheitliche Ausprägung aller Oberflächen der neu errichteten Baukörper – die formale Trennung von Dach- und Wandflächen wird aufgehoben“, lobte die Jury des Deutschen Fassadenpreises 2013 und begründete ihre Anerkennung: „Die Außenhülle aus rötlich eloxiertem, gekantetem Aluminium überzieht wie eine Stoffbahn den gesamten Erweiterungsbau und verweist damit auf das Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Die unterschiedlichen vertikalen Linien der Kantungen – je nach Fassadenelement regelmäßig oder im wechselnden Rhythmus – beleben die Fassade. Den Architekten gelingt es damit, den Neubauten eine unverwechselbare Gestalt zu verleihen, die sich klar vom Bestand abhebt.“


Dieser Text stammt aus der Dokumentation "Ausgezeichnete Architektur" Deutscher Fassadenpreis 2013 für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF). Die Dokumentation steht hier zum Download bereit.

 

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