Leuchtturmprojekt mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade

H-Hotels AG und ADAC Hansa realisierten neues Vier-Sterne-Hotel in Hamburg

Hamburg steht als eine der dynamischsten Metropolen Europas im Fokus internationaler Firmen. Für 2030 ist eine Bevölkerungszahl von 1.85 Mio. prognostiziert. Geschäftsreisende wie Touristen lieben die Hansestadt. Demzufolge steht Hamburg auch bei den Hotelgesellschaften, Investoren und deren Kreditgebern sehr hoch im Kurs. Die Flächenknappheit zwingt allerdings zu intelligenten Lösungen. Mit der Eröffnung eines neuen Vier-Sterne-Superior-Hotels im Zentrum Hamburgs erweitert auch die H-Hotels AG mit einem weiteren RAMADA Hotel ihre Präsenz in der Hansestadt.

H-Hotel in Hamburg Amsinckstraße / Ecke Nordkanalstraße/Spaldingstraße Foto: H-Hotels.com
H-Hotel in Hamburg Amsinckstraße / Ecke Nordkanalstraße/Spaldingstraße
Foto: H-Hotels.com

Zur Planung und Erschließung
Das in 8 bis 11-geschossiger Staffelbauweise errichtete Hotel steht auf dem Grundstück Amsinckstraße / Ecke Nordkanalstraße/Spaldingstraße. Der Grundstückseigentümer, der ADAC Hansa e.V., hat bereits im Jahre 2009 mit der planerischen Reorganisation seines Grundstücks Amsinckstraße 39-41 begonnen. Nach Errichtung des ADAC Verwaltungsgebäudes im 1. Bauabschnitt entstand nach den Plänen der Hamburger Architekten Störmer Murphy and Partners auf dem nördlichen Grundstücksteil im 2. Bauabschnitt ein Vier-Sterne-Superior-Hotel mit 254 Zimmern und Suiten. Der Neubau bildet mit seiner massiven steinernen Silhouette den letzten Baustein einer Eckbebauung an exponierter, verkehrstechnisch stark frequentierter Achse zwischen der Innenstadt und dem Übergang zur neuen Speicherstadt. Fußläufig ist das Gebäude direkt von der Amsinckstraße auf der Westseite des Grundstücks aus erschlossen. 

Architektur und Raumkonzept
Die Massivität der ca. 6.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudehülle wird unterstützt durch die gewählte Materialität: unterschiedlich große, 20 mm starke, rot durchgefärbte Faserbetonteile. Die Fenster sitzen tief zurück, so dass die Massivität der Wände deutlich spürbar ist. Der auf drei Stützen ruhende und über beide Sockelgeschosse vorspringende Gebäudeteil markiert an dieser Stelle den Hauptzugang zum Hotel. Die zentrale Erschließungsfunktion kommt der Hotellobby im Erdgeschoss zusammen mit dem Konferenzfoyer im 1. Obergeschoss zu, die über eine breite Treppenanlage verbunden sind. Von hier aus besteht Zugang zu allen Hauptfunktionen des Hotels. Hier befinden sich auch die Konferenzräume, das Restaurant und eine Bar. In den Geschossen 2 bis 10 sind die Hotelzimmer angeordnet. Im 11. Geschoß gibt es für die Gäste einen Wellness/Fitnessbereich sowie eine öffentlich zugängliche Bar mit Panoramablick über die Hamburger Innenstadt.

Hinterlüftete Fassade für Mehrwert in der Architektur
Für die Fassade wählten die Architekten eine vorgehängte hinterlüftete Konstruktion (VHF), bei der die Wärmedämmung durch eine zirkulierende Luftschicht von der davor montierten Wetterschutzschicht getrennt ist. Damit ist eine räumliche und konstruktive Trennung der funktionalen Ebenen „Wetterschutz“ und „Wärmeschutz“ gegeben. Diese Konstruktionen gehören heute zu den technisch hochwertigsten Fassadensystemen. Zudem bietet sie eine große Bandbreite individueller Gestaltungsmöglichkeiten. Voraussetzung ist allerdings ein statisch tragender Verankerungsgrund.
Um die dauerhaft einwandfreie technische und optische Qualität der Fassade gewährleisten zu können, war es besonders wichtig, schon während der Planungsphase die thermische Ausdehnung der verschiedenen Bekleidungsbauteile, deren geometrisch bedingte Hauptausdehnungsrichtung sowie deren materialspezifischen Ausdehnungskoeffizienten zu berücksichtigen. Die Wahl des Bekleidungs- und Unterkonstruktionsmaterials sowie die einzelnen Bauteilgrößen haben unmittelbaren Einfluss auf die Fugenbreiten und das Fugenbild. Hier waren Fachleute gefragt.

Profis für die Werkplanung und Fachmontage einer VHF
Die Planung, Herstellung und Montage der neuen Hotelfassade sicherte sich KFS Fassadensysteme aus Hüllhorst/NRW. Die besondere Herausforderung in der Bewältigung der Bauaufgabe lag in den aufwendigen Materialanpassungen, die sich durch die gewählte Gebäudeform ergeben, denn es gibt für alle Geometrien auch passgenaue Fassadenteile. Allein bei den Fenstern gibt es vier verschiedene Typen und in der Fassade drei differierende Wandstärken, die es zu berücksichtigen galt. Weiterhin waren für die drei Gebäudeecken jeweils unterschiedliche Eckausbildungen vorzunehmen. Darüber hinaus gestalteten sich die Stützenbekleidungen im Erdgeschoss sehr anspruchsvoll. Für all diese Bekleidungen war ein Unterkonstruktionssystem gefragt, mit dem man ca. 4.600 verschiedene Betonfertigteilelemente in ca. 600 unterschiedlichen Formaten dauerhaft sicher und vor allen Dingen planeben mit exakten den gleichen Fugenbreiten realisieren konnte. Hierauf mussten natürlich auch die Tragprofile, Distanzhalter und Wandwinkel der Unterkonstruktion angepasst werden. Da kommt es nicht nur auf gute Arbeitsvorbereitung, sondern auch auf eine ausgeklügelte Logistik und vor allen Dingen auf bewährte Systeme an.

BWM ATK 103 für die verdeckte Befestigung von Fassadentafeln
Für die verdeckte Befestigung der HFB Glasfaserzementtafeln verwendete man die bewährten Tragsysteme von BWM, ATK 103 auf ATK 100 Minor, mit entsprechenden Wandwinkeln (WAWI), Tragprofilen und Agraffen auf Horizontalprofilen, jeweils vom Typ 103 P20. Dieses System wurde eigens für die verdeckte Befestigung von großformatigen Bekleidungsmaterialien konzipiert. Seit vielen Jahrzehnten sind die distanzüberwindenden und praxisbewährten BWM Wandwinkel „kurz WAWI“ aus dem Fassadenalltag nicht mehr wegzudenken. Für die sehr großen Toleranzen wurden die Wandwinkel optional mit einer statisch optimierten Verlängerung montiert. Alle Fassadenflächen konnten mit nur einem Unterkonstruktionssystem dauerhaft sicher befestigt und verankert werden. Die Fachmontage erfolgte von Mai bis Oktober 2015. Das Hotel ist inzwischen eröffnet worden. 




Der Neubau bildet mit seiner massiven steinernen Silhouette den letzten Baustein einer Eckbebauung an exponierter, verkehrstechnisch stark frequentierter Achse zwischen der Innenstadt und dem Übergang zur neuen Speicherstadt.     Foto: Störmer Murphy and Partners
Der Neubau bildet mit seiner massiven steinernen Silhouette den letzten Baustein einer Eckbebauung an exponierter, verkehrstechnisch stark frequentierter Achse zwischen der Innenstadt und dem Übergang zur neuen Speicherstadt.    
Foto: Störmer Murphy and Partners
 

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