Deutscher Fassadenpreis Empfangshalle
Fassade als Eyecatcher

Gelungene Objektsanierung: Bürogebäude in Münster

Der Klimawandel und die neuen Energiesparziele von Bund und EU stellen Bauherren und Institutionen bei der Sanierung und Bauwerkserhaltung vor neue Herausforderungen. Dabei tragen moderne Leichtbauelemente aus Metall entscheidend zur Einhaltung der geforderten Nachhaltigkeitsprinzipien bei. Technologie und Fortschritt, Sinnlichkeit und Ästhetik verbinden sich hierbei immer wieder zu einem harmonischen Gesamteindruck von Design und Material. Der sanierte Bürokomplex am Nevinghoff 20 in Münster-Nord steht beispielhaft für eine gelungene energieeffiziente Objektsanierung. Im Zuge der Bauwerkserneuerung erhielt die Immobilie eine neue, vorgehängte hinterlüftete Fassade aus Alucobond-Kassetten, deren Oberfläche durch Reflektion und Absorption des Lichts visuell interessante und lebhafte Strukturen erhält.

Entscheidend bei der Projektabwicklung und Materialwahl war der Wunsch des Bauherrn, neben größtmöglicher Flexibilität und hohem technischen Ausstattungsstandard im Inneren des Gebäudes eine attraktive, moderne Fassade anzupassen, um damit auch nach außen hin den Eindruck eines repräsentativen Domizils zu demonstrieren. Schließlich wollte man ein attraktives Ambiente für zeitgemäße moderne Büros schaffen, in denen es sich angenehm arbeiten lässt.

Planung und Projektabwicklung

Die Immobilie befindet sich im Besitz der DBW Walther GmbH, Iserlohn. Mit der Projektsteuerung und Projektleitung wurde die gfp (Gesellschaft für Projektmanagement) Neu-Isenburg vom Investor beauftragt. Die Gesellschaft arbeitet seit über 30 Jahren erfolgreich in diesem Marktsegment und war schon mehrfach für die DBW Walther GmbH tätig. Verantwortlich für die Planung war das Architekturbüro Bernd Sparenberg aus Senden. Als Generalunternehmer beauftragte der Investor das traditionsreiche Bauunternehmen Harsch aus Bretten/Baden Württemberg, ein erfolgreicher Anbieter für die schlüsselfertige Erstellung von Industrie- und Gewerbebauten. Das Unternehmen ist seit mehr als 90 Jahren auf dem Bausektor tätig.

Um die komplexen Anforderungen des Sanierungsprojektes in jeder Projektphase reibungslos abwickeln zu können, verpflichtete der General-unternehmer schon im Stadium der frühen Grundlagenplanung versierte Systemelementtechniker, die mit der gewerkeübergreifenden Abwicklung von Industrie- und Gewerbebauten bestens vertraut sind. Den Auftrag hierfür erhielt das Unternehmen HARMSEN KOMTEC aus Wilsum/Niedersachsen, ein Spezialist für die elementierte Metallleichtbauweise und für nachhaltiges Bauen in den Bereichen Dach, Wand und Fassade im Industrie- und Verwaltungsbau.

Der Systemelementtechniker überzeugte durch innovative Ideen und beriet seine Auftraggeber in technischer, wirtschaftlicher und ästhetischer Hinsicht. Der Fachbetrieb war an der Verwandlung vom Sanierungsobjekt zur repräsentativen Büroadresse maßgeblich beteiligt. Sein Leistungsumfang beinhaltete die Grundlagenplanung mit komplexen, dreidimensionalen Vermessungen, Arbeitsvorbereitungen, Werkplanung, die Schnittstellendefinitionen, sowie die Montage für die aufwändige Fassadensanierung des gesamten Gebäudekomplexes, inklusive der Planung und Montage für den speziell gestalteten Eingangsbereich.

Gute Arbeitsvorbereitung zahlt sich aus

Im Vorfeld der Fassadensanierung waren umfangreiche dreidimensionale Vermessungsarbeiten der gesamten Fassaden erforderlich. Dafür mussten die Techniker von HARMSEN KOMTEC jedes Bauteil in sich auf der gesamten Länge komplett ausmessen. Die Messdaten flossen in die Werkplanung mit ein. So konnten die verschiedenen Abstandsmaße der Konsolen exakt definiert werden, was letztlich an allen Gebäudeansichten ein gleichmäßiges, planebenes Fassadenbild gewährleistete.

Diese anspruchsvolle Bauausführung meisterte HARMSEN KOMTEC mit eigenen geschulten und erfahrenen Fachmonteuren, die ihre Montagen streng nach den anerkannten Regeln der Technik unter Berücksichtigung aller aufkommenden Schnittstellen ausführten. Das hatte den Vorteil, dass die Bauaufgabe in allen Phasen der Projektabwicklung umsichtig und zügig gelöst werden konnte.

Alucobond-Fassade sorgt für reizvolle Farbeffekte

Der in Staffelbauweise errichtete Gebäudekomplex stammte aus dem Jahr 1982. Der vordere Gebäudeteil (Eingangsbereich) ist fünfgeschossig, der linke hintere Teil viergeschossig, und im rückwärtigen Bereich befindet sich außerdem noch ein eingeschossiger Flachdachanbau. Vor Sanierungsbeginn war das Haus leergezogen. Der Grundriss und die Geschossigkeit wurden beibehalten. Durch Einrichtung zusätzlicher Sanitärbereiche auf den einzelnen Etagen erlangte der Investor jedoch eine größere Flexibilität.

Die alten Fassaden waren mit einer Sichtbeton-Konstruktion behangen, die im sogenannten „Frisch-in-Frisch-Verfahren“ hergestellt wurde. Die Neugestaltung sah eine Fassadenausbildung mit Metallleichtbauelementen und sichtbarer Befestigung im gleichen Farbton vor. Doch es stellte sich schnell heraus, dass die Abdeckkappen der Befestiger zwar im gleichen Farbton lieferbar waren, aufgrund ihrer Ausstattung aber kein gleichmäßiges Farbbild gewährleisteten konnten.

Die Fassade erhielt schließlich eine vorgehängte hinterlüftete Konstruktion aus ALUCOBOND®plus Kassetten SZ 20 - in der Ausführung mit Nut- und Feder-Prinzip für die horizontale Fassadengliederung. Die Kassetten sind Verbund-platten, bestehend aus zwei 0,5 mm starken Aluminium-Deckprofilen mit einem mineralischen Isolierkern. Sie passen sich perfekt den Konturen des Gebäudes an. Die Kombination von Verformbarkeit, Planheit, Stabilität und Wetterresistenz zeichnet dieses Material als besonders nachhaltig aus. Darüber hinaus verfügen die Leichtbauelemente über eine hohe Biegesteifigkeit und hervorragende Brandschutz- und Wärmedämmeigenschaften. Diese hochwertige Ausstattung unterstützt die gestalterische Inspiration und ermöglicht innovative Lösungen speziell für repräsentative Firmensitze mit imagebildendem Corporate Design.

Architektur und Farbgestaltung sind bei diesen vorkonfektionierten hochwertigen Leichtbauelementen untrennbar miteinander verbunden. Der ausgewählte Farbton Antique 911 (Gold-Bronze) aus der Spektralfarbpalette des Herstellers verfügt über spezielle Farbpigmente, die je nach Wirkungsgrad und Sonneneinstrahlung besondere Farbverläufe mit hohem Glanzgrad und enormer Tiefenwirkung entstehen lassen. Je nach Pigmentart und Betrachtungswinkel fügen reizvolle Farbeffekte mit Glanzlichtern und interessanten Farbverläufen neue optische Dimensionen hinzu. So entsteht emotionales Erleben von Raum und architektonischer Vielfalt.

Sicheres Handling und professionelle Abwicklung

So schön die Fassade auch anmutet, so exakt muss sie ausgebildet werden. Beulen und Schieflagen im Fassadenbild fallen sofort auf. Hier kommt es besonders auf eine gute Ausführungsqualität an. Von der vorhandenen Sichtbetonfassade wurde die Vorsatzschale mit großem Aufwand vom Generalunternehmer Harsch abgestemmt und aufwändig von den Systemelementtechnikern von HARMSEN KOMTEC wieder ausgeglichen, damit man auf eine tragfähige Konstruktion der hinteren Tragschale die Dämmung neu platzieren konnte. Da ist man gut beraten, wenn Profis am Werk sind, die ihre komplexe Bauaufgabe richtig einschätzen und bewältigen können.

Die alte Tragkonstruktion komplettierten die Handwerker aus Wilsum mit neuen Haltekonsolen zur Aufnahme der ISOVER-Dämmung. Die Befestigung erfolgte mit entsprechenden bauaufsichtlich zugelassenen Befestigern. Die gut gedämmte Tragkonstruktion wurde vor der Endmontage dreidimensional lasertechnisch ausgerichtet.

Auch die Montage der Alucobond-Kassetten erforderte sicheres Handling und umsichtige Vorgehensweisen. Alle Fenster in den drei Gebäudeteilen sind neu und nach geltender RAL Montagerichtlinie montiert. Hier bestätigt sich wieder eine umfassende Werkplanung, korrekte Definition von Schnittstellen, gute Arbeitsvorbereitung und exakte Montage inklusive aller Anschlussdetails. Jedes Baudetail sitzt perfekt und ist ein architektonisches Highlight.

N 20 – die repräsentative neue Büroadresse in Münster

Ein weiteres Highlight bildet der im farblichen Kontrast (Farbton Black 326 matt) zur irisierenden Fassadenoberfläche vorstehende Portalrahmen (Architrav) am Haupteingang, wo sich auch der Besucherempfang befindet.

Hier ging es hauptsächlich darum, das durch die kubische Form eher zweckgerichtete Gebäude optisch aufzuwerten und in der Fassade, zu mindestens im Eingangsbereich, einen markanten Akzent zu setzen. Sein Tragwerk besteht aus einer Stahlkonstruktion mit entsprechender Unterkonstruktion zur Aufnahme der kontrastreichen Alucobond-Kassetten.

Auch das Dach ist fit für die Zukunft. Die drei unterschiedlich großen Dachflächen erhielten eine zusätzliche Aufdämmung auf der vorhandenen Dämmung, so dass die Flächen insgesamt über eine 160 mm starke Dämmung verfügen. Das neue Logo N 20 auf dem Vordach des Eingangsbereiches verbindet den hohen Anspruch mit der gelungenen Architektur und markiert den Neubau als repräsentative Geschäftsadresse im Norden der Westfalenmetropole.

Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Ästhetik unter einem Dach

Der sanierte Gebäudekomplex entspricht der geltenden Forderung nach energiesparendem Bauen und überzeugt gleichermaßen in Funktionalität, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Gestaltungsvielfalt. Einerseits wertet das sanierte Bestandsgebäude die umliegende Quartiersbebauung erheblich auf. Andererseits kann das verkehrstechnisch optimal angebundene, attraktive Bürodomizil zu Recht bauliche Eigenständigkeit für sich beanspruchen. Das Gebäude ist abgenommen, fertiggestellt und befindet sich in der Endvermietung.

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