Gebäude, die Energie erzeugen, gehören zur wichtigen städtischen Infrastruktur. In Leipzig-Möckern gelang mit dem Neubau eines Blockheizkraftwerks eine elegante, ästhetische Integration in den städtebaulichen Kontext – „ein atmosphärischer Gewinn für Stadt und Gesellschaft“ urteilt die Jury und verleiht thoma architekten den Deutschen Fassadenpreis 2022 für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF).
Das Blockheizkraftwerk Möckern der Stadtwerke Leipzig überzeugt durch einen technisch-pragmatischen Gebäudeentwurf gepaart mit einer künstlerisch gestalteten Fassade, die Neugier weckt.
Die innerhalb des Zukunftsprojektes „Nachhaltige Energieversorgung für Leipzig“ errichtete Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ist ein rational geplantes Gebäude, das sich hinsichtlich seiner Kubatur und seiner Öffnungen strikt an die technischen Anforderungen anpasst.
Dem besonderen Standort innerhalb eines Wohngebietes Rechnung tragend, gelingt es mithilfe der Fassade ein ästhetisches Überraschungsmoment zu schaffen. Die vorgehängte hinterlüfteten Fassade besteht aus einer zweiteiligen Unterkonstruktion und einer Fassadenhaut aus elf unterschiedlich dimensionierten Aluminium-Schindeln in Dreiecksform. Die Dreiecke sind so angeordnet, dass sich die Verläufe der Schindeln als Wirbel auf der Fassade abbilden. Die Fassadenbekleidung ist perfekt detailliert und unterbrechungsfrei um die Gebäudeecken verlegt, so dass ein Gefühl der Unendlichkeit aufkommt und sich die Gebäudekubatur beginnt aufzulösen. Die Fassade lässt eine hohe Langlebigkeit erwarten. Zugleich ist durch die Einstofflichkeit der eloxierten Aluminium-Schindeln eine vollständige Recyclingfähigkeit gegeben.
Durch die Fassadengestaltung bietet das rein technische Gebäude einen atmosphärischen Gewinn für Stadt und Gesellschaft. Der Entwurf setzt ein Zeichen dafür, dass alles Gestaltungsaufgabe ist und dass gute Architektur etwas nach außen zurückgibt.