Bei der Optimierung des Energiebedarfes von Bauwerken spielt der U-Wert von Fassadenaufbauten eine wichtige Rolle. Für Architekten, Planer und Verarbeiter bietet der Fachverband für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. ein Online-Tool als Unterstützung bei der Vorplanung.
Das kostenfreie Programm ermöglicht es, zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Planung bauwerksbezogene Anforderungen an die Unterkonstruktion und Wärmedämmung zu formulieren.
Mit dem (F)VHF-Effizienztool gelingt die produktneutrale Ausschreibung energetischer Qualitätsanforderung an Unterkonstruktionssysteme im Kontext von Verankerungsgrund, Dämmstoffeigenschaften, pauschalem Korrekturfaktor für Gebäudegeometrie/Öffnungen und Gebäudeanforderungen.
Das FVHF-Effizienz-Tool ermittelt die erforderliche Dämmstoffdicke und die energetische Effizienzklasse der Unterkonstruktion einer Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade, in Abhängigkeit des Soll-U-Wertes der Außenwand.
Die Vordimensionierung hilft, die technischen und bauphysikalischen Anforderungen wirtschaftlich zu erfüllen.
Die Bedienung des browsergestützten Tools ist denkbar einfach: Aus vier Einflussgrößen ermittelt das Programm im ersten Schritt die sich ergebende Mindestanforderung an die Effizienzklasse der Unterkonstruktion (Wärmebrückeneffizienzklasse ∆U) bei Begrenzung der Dämmstoffdicke auf maximal 240 mm. In einem zweiten Berechnungsschritt kann vom Programmnutzer die Dicke des Dämmstoffes von 60 mm bis 300 mm und dessen Wärmeleitfähigkeitsgruppe variiert und die sich daraus ergebende geänderte Effizienzklasse der Unterkonstruktion abgelesen werden.
Als Standard-Verankerungsgrund ist Stahlbeton 200 mm hinterlegt. Der Wert kann durch Auswahl aus der Liste oder Eingabe eines freien λ-Wertes geändert werden.
Die Wärmeleitfähigkeitsgruppe leitet sich aus dem rechnerischen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ ab. Ein Wert von 0,035 W/(m*K) entspricht der WLG 035. Je kleiner der WLG-Wert ist, desto größer ist die Wärmedämmwirkung.
Das Tool berücksichtigt bei der Berechnung des Wärmebrückenzuschlages der Unterkonstruktion einen zusätzlichen Korrekturfaktor von 0,01 W/(m2*K) – bspw. für Fensterlaibungen und Gebäudeecken. Der Korrekturfaktor kann optional abgeschaltet oder durch einen freien Wert geändert werden.
Es handelt sich dabei nicht um den allgemeinen Zuschlag für Wärmebrücken ΔUWB = 0,10 W/(m²*K) (bei Ausführung entsprechend DIN 4108 Beiblatt 2 oder Gleichwertig ΔUWB = 0,05 W/(m²*K)) nach EnEV
Soll-U-Wert
Hier wird der Soll-U-Wert der Außenwand vorgegeben (entsprechend den Anforderungen der EnEV an die verschiedenen Gebäudetypen oder als freier Eingabewert z. B. für KfW 70). Die U-Werte von Fenstern und Türen finden hierbei keine Berücksichtigung.
In diesem ersten Berechnungsschritt ist die Dämmstoffdicke auf 240 mm begrenzt. Im nächsten Feld kann geprüft werden, welche Effiziensklassen mit einer Dämmstoffdicke bis zu 300 mm möglich sind.
Wärmebrückeneffizienzklasse ΔU
Die Wärmebrückeneffizienzklasse beschreibt den maximal möglichen Wärmebrückenzuschlag ΔU für die gesamte Unterkonstruktion in W/(m2*K). Dieses energetische Effizienzkriterium ermöglicht eine produktneutrale Ausschreibung der Unterkonstruktion mit definierten Qualitätsanforderungen. Der Nachweis der Einhaltung der Wärmebrückeneffizienzklasse ist durch den Lieferanten der Unterkonstruktion unter Berücksichtigung der punktuellen Wärmebrückenverlustkoeffizienten der die Dämmung durchdringenden Befestigungen und deren Anzahl pro m2 Außenwandfläche zu führen (siehe FVHF-Richtlinie „Bestimmung der wärmetechnischen Einflüsse von Wärmebrücken bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden“).
In diesem zweiten Berechnungsschritt kann die maximal zulässige Wärmebrückeneffizienzklasse der Unterkonstruktion bei veränderter Wärmeleitfähigkeit und/oder Dicke der Wärmedämmung ermittelt werden.
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