Wie ein hell erleuchteter Kubus ragt die Turnhalle am Abend in die badische Landschaft. Die Jury begrüßte Entwurf und Umsetzung als vorbildliches Beispiel für den Umgang mit der Standardaufgabe „Turnhalle“. Auf die besondere Lage zwischen Grundschule und Friedhof reagierten die Architekten mit einer disziplinierten Fassadengestaltung.
Der geschlossene Baukörper, eine Konstruktion aus Beton-Fertigteilen, ist komplett mit durchgefärbten Faserzementtafeln bekleidet. Dabei wurden die horizontal ausgerichteten Tafeln präzise auf eine Aluminium-Unterkonstruktion genietet. Bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade regelt der zwischen Wärmedämmung und Bekleidung angeordnete Hinterlüftungsraum den Feuchtehaushalt: Bau- und Nutzungsfeuchte werden hier zuverlässig abgeführt. Dieser Aufbau ermöglicht viele gestalterische Möglichkeiten.
Das durchdachte Fassadenkonzept zieht sich bis in die Innenräume: „Innen- und Außenhülle werden auf sehr schlüssige Weise miteinander verknüpft und dabei handwerklich sehr sauber durchgearbeitet“, so die Jury. Analog zur Fassade sind folglich auch die Wände bis in den eingeschnittenen Eingangsbereich und die Prallwände konsequent ohne Versatz mit großformatigen Tafeln aus Holzzement bekleidet. Für die Öffentlichkeit ist die Turnhalle der Eichendorffschule durch die bemerkenswerte Fassadengestaltung mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade und durch das nachhaltige, optimierte Energiekonzept ein Gewinn.