Nach mehr als 40-jähriger Nutzungsdauer musste die Grundschule in der Rolandstraße in Düsseldorf energetisch ertüchtigt werden. Der Stahlbetonbau aus den 60er Jahren - erbaut nach Plänen von Prof. Dr. E.H. Schneider von Essleben - steht aufgrund seiner gestalterisch herausragenden Qualitäten unter Denkmalschutz. Um die Nutzung des Gebäudes als Ganztagesschule für die nächsten Jahre zu sichern, erneuerten die Architekten die komplette Gebäudehülle. Sie wählten eine vorgehängte hinterlüftete Fassade und bekleideten sie mit großformatigen Fassadentafeln aus Glasfaserbeton. So gelang es, die baulichen Mängel in den Bereichen Feuchteschutz, Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz nachhaltig zu beheben.
Für die Architekten Legner + van Ooyen war es eine besondere Herausforderung, den ursprünglichen Charakter des typischen Stahlbetonbaus aus den 60er Jahren zu erhalten. Denn als „Zeitzeuge des Wirtschaftswunders“ erinnert der Schulbau mit seinen klaren Strukturen und vorgefertigten, elementierten Fassaden an die Ästhetik des sparsamen Funktionalismus jener Zeit.
Die moderne vorgehängte hinterlüftete Fassade vermittelt nun neue Akzente, gleichzeitig gelang es jedoch, alle Anforderungen an eine energieeffiziente und wirtschaftliche Gebäudehülle zu erfüllen. Im Zuge der Gesamtsanierung wurde die alte Fassade einschließlich der Waschbeton-Fassade im Erdgeschoss komplett demontiert und durch moderne Fassadentafeln auf einer gleichfalls neuen Aluminium-Unterkonstruktion mit Hinterschnittverankerung ersetzt.
Die Jury sah in der Arbeit von Legner + van Ooyen eine vorbildliche Sanierung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten; eine Aufgabenstellung, die künftig an Bedeutung gewinne. „Teilung und Charakter der Fassaden werden dabei subtil in die heutige Zeit transformiert - mit aktuellen Materialien. Durch das Vorsetzen der Außenhaut gelingt es, die heutigen Anforderungen an die Bauphysik zu erfüllen“. Nicht zuletzt diese Verbindung überzeugte die Jury.