An der Bekleidung aus gewelltem Zink, erkennt man sofort die Aufstockung des Gebäudes aus den 1920er Jahren im belebten Londoner Stadtteil Hackney. Hackney, ein lange vernachlässigter Bezirk im Osten des Großraums London, ist seit den Olympischen Spielen 2012 ein begehrtes Viertel. Die Stadtverwaltung von Hackney geht davon aus, dass die Bevölkerung stark wachsen wird. Dafür muss allerdings neuer Wohnraum geschaffen werden, Ziel ist es dabei, die soziale Mischung des Ortes zu erhalten. Das Projekt Elsdale Street setzt die von den lokalen Behörden angestrebte Verdichtung um.
Das Backsteingebäude aus der Zeit zwischen den Weltkriegen im Art-Deco-Stil zwischen einer Gasse und einer verkehrsreicheren Straße wurde also erhöht. Die Architekten von gpad setzten auf das existierende einstöckige Gebäude zwei weitere Etagen mit nunmehr 8 Wohnungen. Das Gebäude wird gemischt genutzt. Die bereits existierende Arztpraxis wurde erhalten. Durch die Aufstockung ähnelt das Haus dem Flatiron-Building. Das kleine Vorort-Haus wird großstadttauglich. Der Winkel wird betont und das Augenmerk auf die zuvor unbemerkten städtischen Fluchtlinien gelenkt.
Die Verbindung zwischen Straße und Gasse wird verstärkt durch die Bekleidung mit gewelltem ANTHRA-ZINC®, das horizontal an den abgerundeten Ecken angebracht wurde. Diese Wellenlinien sind wie eine horizontale Fortsetzung der Anschlussstellen zum Backstein. Das Prinzip der Schichten wird ergänzt durch Tiefeneffekte beim Volumen: Balkone, Loggien und Treppen sind gelb bekleidet und durch die teilweise perforierte Zinkbekleidung hindurch sichtbar.