Heavy Metal am Firmensitz

Metallwerkstück - Firmensitz in Bad Laasphe

Der neue Stammsitz des metallverarbeitenden Betriebs DachTechnik Briel liegt am äußeren Rand eines Gewerbegebiets der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Bad Laasphe. Auf den Flächen der ehemaligen Produktionshallen hat das Büro msah architektur - Dipl.-Ing. Martin Schneider, Architekt, und Prof. Dipl.-Ing. Annette Hillebrandt, Architektin BDA - aus Köln für das mittelständische Unternehmen Büroflächen, zweigeschossige Ideenschmiede, Werkhof und Lager einheitlich in wetterfesten Baustahl gekleidet. Eine Metall-Fassade für einen metallverarbeitenden Betrieb liegt nahe und stützt assoziativ die Corporate Identity. Die klare Konzeption der Gebäudehülle und die präzise Durcharbeitung bis hin zur Innengestaltung mit walzblankem Stahl und Sichtbetonwänden sowie zur Planung von Möbeln und Lichtobjekten machen aus dem Low-Budget-Projekt einen hochwertig anmutenden Firmensitz mit wirkungsvollem Marketingeffekt. Für die Architekten entspricht die Fassade aus wetterfestem Baustahl mit ihrer direkt bewitterten Oberfläche perfekt der werteorientierten Haltung der Bauherrenschaft.

So schufen sie für das Unternehmen, das immer wieder innovative Entwicklungen für den Dachmarkt entwickelt, ein Haus, das wie ein Maßanzug zu Ort und Bauherr gleichermaßen passt. Bei Entwurf und Planung standen für msah architektur drei relevante Gesichtspunkte - authentisches Material, nicht sichtbare Details und ökologische Verwertung - im Vordergrund. So bestimmt der Kanon authentischer Materialien - Stahl, Beton, Holz und Filz - die Farbigkeit und Haptik außen wie innen. An der Fassade unterstützt die Fügung der großformatigen Stahltafeln die abstrakte Formensprache des Gebäudes. Die Architekten gaben die Horizontale als Ordnungslinie vor, in der scheinbar freien Vertikalteilung ordneten sie die Öffnungen entsprechend innerer Raumqualitäten an. Die vier Millimeter starken Fassadentafeln sind an der Stahlunterkonstruktion verdeckt eingehängt. Dachabschluss, wasserführende Systeme und Sonnenschutz sind elegant in die Konstruktionsebene der vorgehängten hinterlüfteten Fassade integriert. Vor den Nebenraum-Verglasungen wiederholt sich das Motiv der vertikalen Metallbänder, die als offener Zaun das Gelände umranden, und wird zum Sichtschutz.

Parallel zur Planung optimierten die Architekten das Gebäude entsprechend der Richtlinien des nachhaltigen Bauens der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Langer Lebenszyklus ohne Pflegeaufwand und die Eins-zu-eins-Rückführung in den technischen Wertstoffkreislauf rücken die Ökobilanz der gewählten Stahlfassade trotz energieaufwendiger Herstellung vor andere Fassadentypen. Im übertragenen Sinn halten die Architekten ihre Stahlfassade für ein „Wertstofflager", vorausgesetzt, sie ist so leicht lösbar wie hier befestigt. „Mit seiner rustikalen Metallfassade aus wetterfestem Baustahl ist der Firmensitz eines metallverarbeitenden Betriebs ein gelungenes Beispiel für Corporate Architecture - Projektname, Fassadengestaltung und Nutzer stimmen hier bestmöglich überein. Das Gebäude überzeugt darüber hinaus durch stimmige Proportionen und im Detail gut gelöste Übergänge von offenen und geschlossenen Fassadenteilen. Die ruppige Fassadengestaltung ist insbesondere für einen Industriebau ungewöhnlich. Die bewitterte Oberfläche gibt dem Gebäude einen gewissen Werkstattcharakter und stellt einen schönen Kontrast zu den im Allgemeinen üblichen glatten Fassaden industrieller Gebäude dar." Ihre Einschätzung honorierte die Jury mit einer Auszeichnung.

Dieser Text stammt aus der Dokumentation „Ausgezeichnete Architektur" Deutscher Fassadenpreis 2011 für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF).

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