Ein Akzent in Straßburg: der Turm Elithis
Manch ein Akzent ist so stark, dass er über die Stadt und die Region hinaus wirkt. So ein Akzent ist der Turm Elithis in Straßburg. Er gilt nach Angaben der Eigentümer als erstes Plus-Energie-Hochhaus der Welt. Ein fast 57 Meter hoher Turm, der Frankreichs Baukultur im 21. Jahrhundert verändert, technisch und sozial: Weil er 63 Wohnungen unterschiedlicher Größe, mit sehr niedrigen Mieten und mit einem Anspruch auf soziale Durchmischung hat und trotzdem mit einer herausragenden Architektur, einer besonders nachhaltigen Energie- und einer smarten Gebäudetechnik glänzt.
Der alles entscheidende Clou ist die Kubatur und Fassade des Turms. Seine Seiten sind schiefwinklig, er ist im Grundriss polygonal. So reagieren alle Fassadenflächen energetisch sinnvoll auf die Himmelsrichtung. Die der Altstadt zugewandte Nordseite ist schmal, schräg zugespitzt und bietet dem Wind nur wenig Angriffsfläche. Sie ist mit vertikalen, matt reflektierenden ALUCOBOND® naturAL Kassetten verkleidet und zeichnet eine sehr unauffällige, in den Himmelsfarben changierende Turmansicht. Die anderen Fassadenseiten treffen über herausgezogene Stoßkanten aufeinander, so dass die Seiten sich verlängern und möglichst viel Sonne einfangen. Dort verteilen sich 790 m² PV-Module auf vorgehängten Glaselementen, die teilweise als Sonnenschutz dienen.
Schwarze ALUCOBOND®-Kassetten ergänzen die dunklen PV-Module gestalterisch. So erhält das ganze Gebäude einen Farbverlauf von dunkel zu hell, von massiv zu entmaterialisiert, von zurückhaltender zu dominanter Silhouette. Mit weiteren PV-Modulen auf dem Dach geht die Energiebilanz des Gebäudes gegen Null. Die Bewohner können zudem die gesamte Wohnungstechnik, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Jalousien und Strom per Software selbst steuern. Sie erfahren und kontrollieren direkt ihren individuellen Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten.
Überhaupt steht der Nutzer und der menschliche Faktor bei Technik und Architektur im Vordergrund. So ist auch das oberste Geschoss auf 50 Metern Höhe als Bewohnerterrasse gestaltet. Der beste Platz ist also der Gemeinschaft vorbehalten. Ein guter Akzent für unsere moderne Welt, auch außerhalb Straßburgs.