Landesmuseum für Volkskunde in Molfsee

Die Neubauten im Museumsdorf erinnern hinsichtlich ihrer Formgebung an regionale Bauernhäuser. „Das Ensemble des Heimatmuseums ist überzeugend in den Landschaftsraum eingebettet“, urteilte die Jury anerkennend. Die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade sei als monolithische Gebäudehülle raffiniert und im Detail elegant gelöst.

Rund 50 historische Häuser sind im Laufe der Zeit von der Ost- bis zur Westküste Schleswig-Holsteins in das Freilichtmuseum Molfsee transloziert worden. Als Ensemble legen sie im Landesmuseum für Volkskunde Zeugnis ab über Tradition und Baukultur. Zwei moderne Baukörper ähnlicher Kubatur, deren Formgebung die überlieferten Gebäude reflektiert, bieten nun erstmals ein adäquates Empfangsgebäude mit Foyer, Café, Museumsshop sowie großzügigen Räumen für Tagungen und Bildungsarbeit. Das Untergeschoss der beiden Bauten erstreckt sich um einen verglasten, sechs Meter tiefer liegenden Innenhof.

Dort zeigt die Ausstellung „Ein Jahr100 in Schleswig-Holstein“ über 350 Alltagsobjekte aus dem 20. Jahrhundert und bietet zudem Fläche für wechselnde Ausstellungen. Dem Neubau war ein internationaler Wettbewerb vorangegangen, den das Lübecker Architekturbüro petersen pörksen partner für sich entscheiden konnte.
Ihr Museumsneubau schafft durch seine architektonische Gestalt und die markante Bekleidung Bezüge zum historisch geprägten Umfeld.

„Die Hüllfläche aus korrodiertem Stahl ist für eine homogene Erscheinung optimiert. So wird etwa die Entwässerung im Traufbereich verdeckt geführt und hinter der Metallbekleidung geschickt in Fallrohre umgeleitet. Die Gesamtwirkung der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade mit ihren nuancenreichen matten Lichtreflexen auf der Metallfläche, vermittelt eine zeitlose Aura aus Ruhe und Lebendigkeit“, heißt es in der Jurybegründung.

Detaillierte Informationen erhalten Sie in der Dokumentation "Ausgezeichnete Architektur - Deutscher Fassadenpreis 2022 für VHF".