Acht Jahre dauerte der Umbau des ehemaligen Wasserturms zum aquaTurm. Da der Wasserturm nicht unter Denkmalschutz stand, konnte man der Zielsetzung entsprechend umfangreich und die Bausubstanz stark verändernd umbauen. Der alte, marode Turmkopf – die Ummantelung des Wasserbehälters – wurde vollständig zurückgebaut und durch mehrere vorkragende Stockwerke ersetzt. Auf diese Art wuchs der ursprünglich 31 Meter hohe Turm auf stattliche 50 Meter mit 14 Geschossen an und ist damit das zweithöchste Gebäude in Radolfzell – mit beeindruckendem Rundumblick auf die Stadt, den Bodensee und die Schweizer Berglandschaft. Die man von der Zeller-Spa-Suite im 12. Stockwerk natürlich am exklusivsten genießen kann. Das Fundament des neuen Aufzugs- und Treppenturms an der Nordseite erinnert mit seinen Wasserbecken und -fällen an die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes.
Ökologische Baustoffe einzusetzen und mit Planern und Handwerksbetrieben aus der Region zusammenzuarbeiten, gehört zum nachhaltigen Konzept des Projektes. Die 5-fach verglasten Holz-Alu-Fenster mit witterungsgeschützten Sonnen- und Blendschutz und passiver sommerlichen Hinterlüftung beispielsweise, wurden mit einem nahegelegenen Betrieb entwickelt. Überhaupt waren viele Speziallösungen und sogar Produktneuentwicklungen notwendig, um die Wandlung des historischen Turms zum Hightech-Gebäude vollziehen zu können. Im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms (UIP) wurde das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.
Markant sind vor allem die vorgehängten, hinterlüfteten Photovoltaik-Fassadenelemente StoVentec ARTline Inlay, die den polygonalen Grundriss umschreiben und fast die komplette Fassade inklusive dem neuen Aufzugs- und Treppenturm überziehen. Die Elemente mit effizienter Dünnschicht-CIGS-Technologie erzeugen nicht nur Strom, sondern integrieren eine Dämmung aus vlieskaschierter Mineralwolle und gewährleisten den Schutz der Bausubstanz. Wärmebrückenfreie Unterkonstruktion inklusive. StoVentec ARTline Inlay ist als System Teil des Energiekonzeptes, das zu 100 % erneuerbare Energien nutzt und dabei neben Photovoltaik auch Hydrothermie, Solarthermie, Windkraft und Regenwassernutzung einsetzt. Neun Elektro-„Tank“-Stellen stehen vor dem Hotel für E-Autos und E-Bikes zur Verfügung. Ob die Energieverbräuche und Erträge auch während des Betriebs wie anvisiert erreicht werden können, wird das dreijährige wissenschaftliche Monitoring zeigen.