Intelligenten, multifunktionalen Fassaden gehört die Zukunft: BMWi-Forschungsvorhaben „Solar-VHF“

Forschung mit Know-how-Transfer

09. November 2021

Forschung mit Know-how-Transfer

Warum Energie immer nur auf dem Dach erzeugen? Große Reserven liegen insbesondere in der Nutzung von Fassadenflächen zur Energieerzeugung. Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Forschungsprojekt „Solar-VHF“ untersuchen u.a. das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und das Institut für Solarenergieforschung ISFH wie Solarthermie und die Nutzung von Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden (VHF) als Wärmetauscher kombiniert werden können. Der FVHF ist Netzwerkpartner im Forschungsprojekt und unterstützt die Vorbereitung und Umsetzung von Pilotfassaden im mehrgeschossigen Wohnungsbau.

Moderne Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden bieten eine Fülle unterschiedlicher funktionaler, konstruktiver und ästhetischer Möglichkeiten. Digital geplant, modular konzipiert, vorgefertigt und seriell gebaut, eröffnet die multifunktionale und intelligente Fassade der Zukunft für jede Bauaufgabe neue Chancen. Bereits jahrhundertelang sorgt die Bauart Vorgehängte Hinterlüftete Fassade für einen perfekten Schutz vor Wind und Wetter. Hinzu kamen in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Funktionen wie z.B. Wärme-, Schall- und Brandschutz. Seit immer stärker ins Bewusstsein dringt, dass unsere Energie und unsere Ressourcen begrenzt und kostbar sind, rücken energetische Parameter noch stärker in den Fokus: Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen sind daher die Energieerzeugung und -speicherung mit und an Fassaden oder die Energieeffizienz technischer Gebäudeausrüstungen die großen Planungsheraus-forderungen der heutigen Zeit.

Ziel des in enger Partnerschaft mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und dem Institut für Solarenergieforschung GmbH ISFH sowie weiterer Konsortialpartner in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Forschungsprojektes „Solar-VHF“ (Entwicklung, Systemintegration und Demonstration) ist es, durch die Verbindung von Solarthermie und Fassade neue Wege in der regenerativen Wärmeversorgung von Wohngebäuden zu gehen.

Durch die solarthermische Aktivierung der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden kann z.B. das Erdsondenfeld einer Wärmepumpenanlage reduziert werden (Nutzung der Fassade als Wärmepumpenquelle und zur Regeneration des Erdreiches). Durch die nicht sichtbare Integration werden gleichzeitig alle Anforderungen an die qualitativ hochwertige Architektur in bestem Sinne umgesetzt. Genutzt werden dabei alle Konstruktionsebenen der Bauart VHF vom Hinterlüftungsraum (Wärmewirkung und Medienführung) über die Unterkonstruktion (hydraulische Verschaltung) bis hin zu den Bekleidungselementen (Solarabsorber und Umweltwärmetauscher).

Der aktuelle Projektstand beschreibt verschiedenste Simulationsszenarien, umfasst wesentliche Erkenntnisse der Fassadentests (indoor, outdoor) an verschiedenen Standorten der Projektpartner und mit verschiedenen Bekleidungssystemen (Metall, Glas, Beton). Alle bisherigen Ergebnisse sind sehr Erfolg versprechend. Aktuell laufen die Planungen für die reale Installation von Pilot-Fassaden (Langzeittests) an einem neuen mehrgeschossigen Wohngebäude. Das Projekt läuft bis September 2024. Die ersten konkreten Ergebnisse werden im kommenden Jahr veröffentlicht.

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Fotos der Pressemeldung

Forschungsvorhaben Solar-VHF

Konsortialpartner im fachlichen Austausch beim Fraunhofer IBP in Holzkirchen

Foto: Ronald Winterfeld, FVHF e.V.

Forschungsvorhaben Solar-VHF

Freilandversuchsstand am Fraunhofer IBP: Versuchsfassade mit Beton- und Metallprototypen für die Untersuchungen im Freiland; BMWi-Forschungsvorhaben „Solar-VHF

Foto: Ronald Winterfeld, FVHF e.V.

Forschungsvorhaben Solar-VHF

Technikum Fraunhofer IBP: Versuchsfassade aus Metall für Indoor-Tests (inkl. Messtechnik); BMWi-Forschungsvorhaben „Solar-VHF

Foto: Ronald Winterfeld, FVHF e.V.

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