Dezenter Soltär

Hotel Bauhofstraße in Ludwigsburg

VON M Architekten konzipierten das Projekt als selbstbewussten Solitär inmitten eines heterogenen Konglomerats aus barocken und gründerzeitlichen Wohnhäusern, Gewerbe sowie maßstabsprengenden Bauten aus den siebziger und achtziger Jahren.

„Wenige Kontraste zwischen Fensterrahmen, Fassadenbekleidung und Dachhaut machen einen zweiten Blick erforderlich, um die Besonderheiten des Gebäudes zu erkennen“, urteilte die Jury zum Hotel Bauhofstraße in Ludwigsburg. „Der großzügige Vorplatz schafft eine neue Aufenthaltsqualität im Quartier, wobei die Fassade angenehm im Hintergrund bleibt. Mit dem gestalterischen Kniff der unterbrochenen Traufkante gelingt VON M ein überzeugender Beitrag zum Fassadenpreis 2020“. Foto: Brigida González
„Wenige Kontraste zwischen Fensterrahmen, Fassadenbekleidung und Dachhaut machen einen zweiten Blick erforderlich, um die Besonderheiten des Gebäudes zu erkennen“, urteilte die Jury zum Hotel Bauhofstraße in Ludwigsburg. „Der großzügige Vorplatz schafft eine neue Aufenthaltsqualität im Quartier, wobei die Fassade angenehm im Hintergrund bleibt. Mit dem gestalterischen Kniff der unterbrochenen Traufkante gelingt VON M ein überzeugender Beitrag zum Fassadenpreis 2020“. Foto: Brigida González

Dezenter Soltitär

Am Rande der barocken Innenstadt und fußläufig zu den weitläufigen Parkanlagen des Residenzschlosses bot der Rückbau einer gewerblich genutzten Tiefgarage die Chance für einen urbanen Hotelbau. Ludwigsburg setzt mit weitreichenden Zukunftsstrategien, bei hoher Bürgerbeteiligung, seit langem auf eine ressourcenschonende, nachhaltige Stadtentwicklung. So forderte die Stadt für das frei gewordene Areal vom investierenden Hotelier einen Architektenwettbewerb mit der Auflage eines CO2-neutralen Gebäudes.

VON M Architekten konzipierten ihren siegreichen Wettbewerbsbeitrag als selbstbewussten Solitär inmitten eines heterogenen Konglomerats aus barocken und gründerzeitlichen Wohnhäusern, Gewerbe sowie maßstabsprengenden Bauten aus den siebziger und achtziger Jahren. Mansarddach, Zwerggauben und Klappläden zeigen Analogien zur Umgebung. Gleichwohl biedert sich der Neubau nicht an, mit seiner einheitlichen Hülle wirkt er vielmehr eigenständig genug, sich gegenüber der Bebauung des vis à vis liegenden Einkaufszentrums zu behaupten.

Dieser Kunstgriff gelang mit einer hellen Bekleidung aus kleinformatigen Faserzementschindeln, die an der Trauflinie präzise auf ein Trapezblechdach in ähnlich homogener Farbigkeit stößt. Wie eine dünne Haut stülpt sich der Wetterschutz über das gesamte Volumen des Holzbaus. Die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade ist dabei äußerste Schicht der durchdachten Baukonstruktion, bei der sich 48 vorgefertigte und komplett fertig ausgebaute Raummodule aus Holz wie Schuhkartons über einen Keller, Erdgeschoss und um einen massiven Treppenkern aus Stahlbeton stapeln. Dabei drücken sich die Fenster der Module durch die Haut und verweisen auf den inneren Aufbau. Insgesamt ist es gelungen, an der neu entstandenen Stadtterrasse und dem vorgelagerten kleinen Platz ein nachhaltiges, identitätsstiftendes Bauwerk in Erscheinung treten zu lassen. Entstanden ist ein bemerkenswerter Stadtbaustein mit hoher Präsenz.

„Wenige Kontraste zwischen Fensterrahmen, Fassadenbekleidung und Dachhaut machen einen zweiten Blick erforderlich, um die Besonderheiten des Gebäudes zu erkennen“, urteilte die Jury. „Da ist die obere Fensterreihe, die über die Dachhaut hinausragt, wobei das anschließende steile Mansarddach farblich mit der Fassade übereinstimmt, aber eine andere Textur aufweist.“ Das abschließende Dach ist mit hellgrauem Trapezblech ausgeführt, die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade zeigt eine Bekleidung aus perlweißen Faserzementschindeln.



Detaillierte Informationen erhalten Sie in der Dokumentation "Ausgezeichnete Architektur - Deutscher Fassadenpreis 2020 für VHF".


Statement der Jury ...

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