Städtebauliche Dominante

Cinnamon Turm im Überseequartier Hamburg

Als freistehender Campanile wurde der Cinnamon Turm von BOLLES+WILSON Architekten bereits 2006 für das Areal Altes Hafenamt erdacht. An einem Ort, der einst Umschlagplatz von Kaffee und Gewürzen aus aller Welt war, verankert er als „Pin auf einer Piazza“ auch die angrenzenden öffentlichen Funktionen Hotel, Gastronomie und Informationspavillon. So macht er sie beim einzig verbliebenen historischen Gebäude zwischen den neuen Blöcken des Überseequartiers weithin sichtbar.

In die Hamburger HafenCity setzten BOLLES+WILSON Architekten mit dem Cinnamon Turm eine städtebauliche Dominante mit hoher architektonischer Qualität.  Foto: Cordelia Ewerth, Hammoor
In die Hamburger HafenCity setzten BOLLES+WILSON Architekten mit dem Cinnamon Turm eine städtebauliche Dominante mit hoher architektonischer Qualität.
Foto: Cordelia Ewerth, Hammoor
Die Aluminiumpaneele nehmen in direktem Sonnenlicht opulente farbige Nuancen an und haben im Schatten eine warme und eher ernste, dem Maler Paul Klee nachempfundene Kolorierung. Foto: Cordelia Ewerth, Hammoor
Die Aluminiumpaneele nehmen in direktem Sonnenlicht opulente farbige Nuancen an und haben im Schatten eine warme und eher ernste, dem Maler Paul Klee nachempfundene Kolorierung.
Foto: Cordelia Ewerth, Hammoor

Während der achtjähigen Entwicklungsphase konnte der 56 Meter hohe Turm seine ursprüngliche Schlankheit bewahren, obgleich seine Funktion in Richtung Wohnen gewandelt wurde. Die Architekten beantworteten die Frage nach der Effi zienz der Grundrisse des „dünnen Kerls“ mit Variationen von eingeschossigen sowie sogenannten Duplex- Apartments in unterschiedlichen Größen. Jede der insgesamt zehn exklusiven Wohneinheiten hat Ausblicke in alle Himmelsrichtungen.

Die Fassade des Wohnturms, bei der aufgrund des Brandschutzes bestimmte geschlossene Brüstungshöhen erforderlich waren, zeigt ein Patchwork aus eloxierten Aluminiumpaneelen in unterschiedlichen dunklen Rottönen. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade erinnert in ihrer Farbgebung an die traditionelle Hamburger Hafenarchitektur aus rotem Ziegel und korrespondiert mit dem ehemaligen Hafenamt, das ebenfalls von BOLLES+WILSON Architekten derzeit zum Hotel umgebaut wird. An der Hauptfassade des Turms wurden die drei Millimeter starken, mehrfach gekanteten Aluminiumkassetten in neun verschiedenen Formaten und drei verschiedenen Farben in hoher Qualität zügig montiert.

Die Planer hatten die Fassade vertikal in ein Raster von 650 Millimetern eingeteilt, wobei sie die Standardpaneele auf das Achsraster anpassten. Ab dem 8. Stock neigt sich die Südfassade des Turmes. Für die Ecken und Dachbereiche produzierte der Hersteller Sonderpaneele. Die rückseitig antidröhnbeschichteten Kassetten wurden an der Unterkonstruktion eingehängt; ab einer gewissen Höhe waren aufgrund der Windlasten zusätzliche Aufhängungspunkte konstruktiv erforderlich.

Laut Jury stellt der Cinnamon Turm in der Hamburger HafenCity eine städtebauliche Dominante mit hoher architektonischer Präsenz dar. Aufgrund seiner Qualitäten sprach sie dem Wohnturm eine Anerkennung zu. „Das 15-geschossige Apartmenthaus wirkt aufgrund seiner leicht konischen, schlanken Gebäudeform und seinen skulptural eingeschnittenen Loggien und Balkonen vielfältig und lebendig. Dieser Effekt wird durch die Aluminium-Fassadenpaneele in unterschiedlich dunkelroten Farbtönen unterstrichen und im Lichtspiel der Sonne zum Thema gemacht. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade kann in allen technischen und handwerklichen Details der Varianz der architektonischen Elemente gerecht werden. Das Gebäude wirkt modern und nimmt dennoch auf angenehme Weise zu dem direkt benachbarten historischen Ziegelbau des Amtes für Strom- und Hafenbau Bezüge auf. Insgesamt ist eine hohe Konsistenz von sich gegenseitig bedingender architektonischer Form und Fassadengestaltung gegeben.“

Der schräg abgewinkelte Grundriss und die Neigung des Turms waren eine reizvolle Herausforderung für Fassadenplanung und Montage. Foto: Mitja Schneehage, Hamburg
Der schräg abgewinkelte Grundriss und die Neigung des Turms waren eine reizvolle Herausforderung für Fassadenplanung und Montage.
Foto: Mitja Schneehage, Hamburg

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