Verschiedene Kräfte wirkten auf die Gestaltung dieses Einfamilienhauses ein. Die Bauherrschaft brachte ihre Vorstellungen vom Leben und Wohnen vor. Die Baubehörde machte Vorgaben zum Ortsbildschutz. So formten die Architekten einen mehrfach abgekanteten Baukörper mit eigenem Charakter, der sowohl der Umgebung als auch dem Innenleben gerecht wird.
Für die gleichwertige Behandlung von Fassade und Dach kamen nur wenige Materialien in Betracht. Die Entscheidung fiel bald auf großformatige silbergraue Faserzementtafeln mit formal reduzierten Blechabschlüssen. Die unterschiedlich dimensionierten Fassadentafeln ließen die Architekten in horizontalen Lagen verlegen. Die ebenfalls unterschiedlich großen Fenster sind scheinbar frei verteilt, ohne Rücksicht auf das Fugenbild zu nehmen. Bauvorschriften schränkten die Form des Hauses ein.
Der große Wohnraum öffnet sich an der Südostseite mit einer raumhohen, breiten Verglasung zum eindrucksvollen Panorama. Der sich an den Wohnraum anschließende Essbereich erhält dank einem bis zum Boden und um die Ecke geführten Bandfenster einen starken Bezug zum nordwestlich vorgelagerten Hof: Von einer Stützmauer eingefasst und mit einem Birkenhain bepflanzt liegt dieser nach innen gerichtet und still da.
Text: Michael Hanak