Die Fassade als "Reallabor"

Helmholtzzentrum Berlin-Adlershof

Am Helmholtzzentrum Berlin-Adlersdorf entstand an der Fassade der "Testinghalle" eine großflächige Photovoltaikanlage aus CIGS-Modulen. Mittels Messpunkten wird die Fassade zum "Reallabor" für die langzeitorientierte Forschung an gebäudeintegrierter Photovoltaik.

Das weltweit vernetzte Helmholtz-Institut forscht zu den drängenden Themen der Gegenwart aus den Bereichen Materie, Erde und Umwelt, Information, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr, Gesundheit und Energie – letztere bildet ein Schwerpunktthema des Helmholtz-Zentrum Berlin für Material und Energie (HZB).

Als Großforschungszentrum entstand am Standort Berlin-Adlershof parallel zu einer bestehenden Schwerlasthalle in zwei Bauabschnitten (BA) die "Testinghalle" mit Laboren. Sie dient verschiedenen Projekten zur Sicherstellung eines zuverlässigen Nutzerbetriebs, wie etwa die Entwicklung und den Betrieb von supraleitenden Hochfrequenz-Beschleunigermodulen und Elektronenquellen. Während im Untergeschoß des Stahlbetongeschoßbaus Tests für die supraleitenden Kavitäten durchgeführt werden, befinden sich im Erdgeschoß Reinräume. Die Bereiche für Labore sowie die technische Gebäudeversorgung sind in der oberen Etage eingerichtet.

Das Gebäude ist mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade verkleidet. Der erste BA ist seit 2016 in Betrieb und in silbergraue Aluminiumverbund-Paneele gehüllt. Der zweite BA wurde 2020 fertiggestellt: die blaue Fassade, im Farbton der Helmholtz-Gemeinschaft, umfasst wie eine Klammer das Gebäude. Alle Elemente sind nicht sichtbar befestigt und bilden so ein homogenes Gesamtbild. Um den umgreifenden Effekt der blauen Fassade zu verstärken sind die farbigen Module gegenüber den silbernen Paneelen des ersten BA um etwa 50mm vorgesetzt.

Die Fassade als "Reallabor"
Eine Besonderheit stellt beim 2. Bauabschnitt die in die alubekleidete Hülle, System SCHRAG|preciso, gestalterisch und farblich integrierte großflächige Photovoltaikanlage aus CIGS-Modulen, System SCHRAG|eco, dar. Mit über 120 Messpunkten wird die Fassaden zu einem einzigartigen „Reallabor“ für die langzeitorientierte Forschung an gebäudeintegrierter Photovoltaik:

Im Zuge der Montagearbeiten wurden Sensoren und Messleitungen innerhalb der Fassadenebene verlegt, die ein Monitoring der klimatischen Vorgänge in den Fassadenebenen und den Modulen ermöglichen. Neben Messpunkten, die die Hinterlüftungsgeschwindigkeit erfassen sind zudem auch 10 Bestrahlungsstärkesensoren, sowie 72 Temperatursensoren an verschiedenen Positionen an den Rückseiten der einzelnen Module der Fassade befestigt. Darüber hinaus wurde in einem Teil der Südfassade die Größe des Hinterlüftungsbereiches (Abstand zwischen Dämmung und Solarmodul) bewusst variiert, um dessen Einfluss auf die PV-Anlage bzw. die jeweiligen Strings zu analysieren. Auch ein Teil der Nordseite wurde mit 58 PV-Modulen belegt, um die Wirkung von indirekter und diffuser Einstrahlung zu erfassen.

Gleichzeitig unterstützt die über die Solarmodule gewonnene Energie die Eigenversorgung des Instituts und leistet somit ihren Beitrag zur Energiewende.

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