Studentenwohnheim in Groningen
Identität und Sinn Akzente entstehen nicht nur um ihrer selbst willen. Sie können Folge eines sinnvollen Planungsansatzes sein. So wie bei einem Studentenwohnheim in Groningen, das alleine mit seiner Masse mit 435 Wohnungen und seiner Höhe von 15 Geschossen auffällt. Die ungewöhnliche, schiefwinklige Kubatur macht das Gebäude zu einem unverwechselbaren Akzent im Stadtbild. Sie resultiert aus wirtschaftlichen, ökologischen und dem Komfort geschuldeten Aspekten: Im Norden und im Süden schaffen Gebäudehochpunkte Platz für Wohnungen und erhöhen die Wohndichte auf dem Grundstück. Über die abgesenkten Dachkanten im Westen fällt viel Tageslicht in die Wohnungen, was eine dichte Bebauung erst ermöglicht. Außerdem schützt die geschlossene Westseite den Hof und das Kanalufer vor Wind, während die unterbrochene Ostseite den Ausblick auf Groningen freigibt.
Die äußere Ziegelfassade nimmt ein Bezug auf die in Groningen typischen Backsteinhäuser. Die Hofseiten dagegen sind mit ALUCOBOND®-Elementen in Weiß verkleidet, die das Tageslicht hell in den Hof und die Wohnungen streuen. Auf den großen, abgeschrägten und daher unverschatteten Dachflächen produzieren PV-Module reichlich Energie. Bei allen technischen Gründen für die Kubatur, betont sie auch die regionale Baukultur und stiftet, wie jeder gute Akzent, Identität mit dem Ort. Wer mit der Bahn von Norden nach Groningen fährt, der sieht zuerst die spitzen Flanken des Gebäudes, die an schmale Kontorhäuser erinnern. Dann sieht er die flächige Breitseite, die wie bei alten Silohäusern Muster im Klinker aufweisen.
Der Farbgegensatz der Fassaden betont den Höhenversatz der Dächer und die bauliche Dichte des Blocks. So ergibt sich von der anderen Uferseite aus gesehen eine Collage aus geneigten Dachkanten. Ein solche Collage findet sich in Groningen noch einmal: bei den dicht stehenden, mal hohen, mal niedrigen Häusern der Altstadt.